„Als wär‘s das letzte mal“
Foto-Kunst-Buch 2019 (ausverkauft)

Foto-Kunst-Buch-Veröffentlichung

Bruno Stettlers 400-Seiten-Foto-Kunst-Buch “Als wär’s das letzte Mal” mit Konzert- und Backstage-Fotos aus den 70ern und 80ern.

Kaum zu glauben: Keine Handies, kein Facebook, keine Selfies und keine Posts via Internet! Ja, das gab’s – und es ist nicht einmal so lange her! Die 70-er und 80-er! Eine Epoche, die man sich in Zeiten des „optical noise“ kaum mehr vorzustellen vermag: Aufbruch, der Kampf um Freiräume und das Leben von Utopien bestimmten die Inhalte in der damaligen Musik- und Kulturszene. Doch wie war das Lebensgefühl damals?

Der Zürcher Fotograf Bruno Stettler hat die Stimmung zwischen 1978 und 1988 in mehr als 25’000 Fotografien auf Negativfilm festgehalten. Und er war stets an vorderster Front mit dabei: Bob Marley am 30.5.1980 im Hallenstation, AC/DCs erster Tryout-Gig in Belgien 1980. Seine Arbeit unterscheidet sich von der traditionellen Konzertfotografie grundsätzlich. Es ist die Sicht des Fans, der seine Stars überall hinbegleitet. Der Künstler zeigt die Stars auf seiner Bühne und öffnet uns mit seinen Bildern den Blick zum scheinbar Trivialen: Die Mitglieder der Band ABBA checken im Hotel Atlantis in Zürich ein, wir sehen die junge Nena in der Garderobe des Schweizer Fernsehens 1982, AC/DC fahren im Hotellift 1980, Queen verlassen das Hotel Atlantis 1979, Boy George trägt ein Nena T-Shirt in Hannover 1983.

Was die Bilder von Bruno Stettler einmalig machen, ist die Tatsache, dass sie einen Bezug zwischen den heutigen Superstars und der damals zwinglianisch strengen und verschlafenen Limmatstadt Zürich schaffen.

Da offenbart sich ein Augenschlag aus einer anderen Welt, ein sehr persönliches Stück Zeitgeschichte, überraschend, erfrischend – und stets mit einer Prise Humor und Selbstironie angereichert. Oftmals erscheinen diese flüchtigen Momente dem Betrachter als unwahrscheinlich, kommen sozusagen „im Sauseschritt“ daher – und verflüchtigen sich darauf flugs wieder. Verklärte Erinnerungen, mitunter das vage Gefühl ganz einfach „zu spät geboren zu sein“?

Dieses Kunst-Buch ist über weite Strecken dokumentarisch. Die Fotos sind schon auch mal sehr grobkörnig und zerkratzt, sie halten die unbeschreiblichen Momente, das einmalige Lebensgefühl dieser Jahre fest; wild und verletzlich zugleich. Die Bilder zeigen in erster Linie Menschen, auf unschuldige, eindringliche und stets präsente Art. Verschiedene Perspektiven beleuchten einen Schauplatz und zeugen von Widersprüchen, oftmals fragmentarisch strukturiert und sehr intim.

Das „look and feel“ erinnert an ein Familienalbum, dies verleiht dem Buch etwas Zugängliches, Ehrliches und zuweilen gar Voyeuristisches! Doch der stets rastlose Fotograf lichtet Promis immer wieder bei alltäglichen Handlungen ab – gerade dies gibt den Bildern Ausdruck und Tiefe. Ob auf Nebenschauplätzen, auf Bühnen: Musiker und Fans, Prestige und Punk, Unwichtiges und Epochales fliegen aufeinander zu. Das ergibt Reibung, es entsteht ein Ton, der „Sound dieser Zeit“ klingt an. Als wär’s das letzte mal.

first limited edition of 888 books
400 pages
23 cm x 31 cm
hardcover with dust-jacket
german
Sturm & Drang publishers 2019